Restaurant Trakia

Die trakische “Goldene Maske” wurde in Topoltschane bei Sliwen / Bulgarien gefunden.

Woher kommt der Name “Trakia”?
Vereinfachen gesagt ist das heutige Staatsgebiet Bulgariens in etwa das Stammland der Thraker und bereits seit der Steinzeit besiedelt.
Die Thraker wurden schon von dem Griechen Homer erwähnt. Historisch gab es vom 11. bis 6.Jahrhundert vo. Chr. ein erstes thrakisches Staatsgebilde, das seinen Höhepunkt im 7.Jahrhundert v. Chr. hatte. Die Thraker hatten eine differenzierte Gesellschaft. Sie waren in Stämmen organisiert, die unter der Führung von Stammesfürsten und Königen stand. Ausgedehnter Handel verband sie mit der umliegenden Welt der Griechen, Perser, Skythen und anderen Steppenvölkern. Etwa 29 v. Chr. wurde die Region von Rom erobert und zur kaiserlichen Provinz “Thrakien” erklärt, benannt nach dem bereits vorhandenen Landschaftsnamen “Thrakien”. Thrakien war Jahrhunderte ein wichtiges Rekrutierungsgebiet für die römischen Truppen, da die Männer mutig, zäh, stolz und als gute Kämpfer galten. Noch heute ist der Name “Trakia” in der bulgarischen Sprache erhalten. So gibt es mit Namen “Trakija” einen Bezirk in der Stadt Plowdiw, einen Stadtteil in der Stadt Schumen und ein Dorf im Gebiet der Stadt Stara Sagora.
Die Schätze der Thraker
In Bulgarien und Rumänien wurden mit den Jahren zahlreiche Goldschätze gefunden (unter anderem in Krajova, Peretu, die Siedlungs- u. Grabhügel bei Chotnitza und Karanowo). Die Entdeckungen der Archäologen der letzteren wurden als Sensation empfunden. Beispiele sind das thrakische Kultzentrum Starosel (bei Chisarja, Region Plowdiw), Perperikon (bei Kardschali, in den Ostrhodopen), wo eine heilige Felsenstadt der Thraker entdeckt wurde, Beglik Tasch (bei Primorsko, Region Burgas), Tatul, die Schätze von Zlatinitza, Sinemoretz und viele andere.
Die goldene Maske von Topoltschane
Der Archäologe Georgi Kitow fand im Juli 2007 eine goldene Grabmaske bei Ausgrabungen nahe dem Dorf Topoltschane unweit von Sliwen. Die goldene Prunkmaske wird einem thrakischen Herrscher zugerechnet. Zusammen mit wertvollen Ritualgefäßen, Keramik und anderen Grabbeigaben wurde die Maske in einer mit Holzwänden ausgestatteten Grabkammer entdeckt. Das Grab wird auf das 4. Jahrhundert v. Chr. datiert. Heute wird angenommen, dass dieses Grab dem thrakischen Herrscher Teres I., dem Vater des Sitalkes gehört.
Die Goldschätze von Zlatinitsa
Am 23.Juli 2003 bargen bulgarische Archäologen einen 2400 Jahre alten Schatz mit über 15 000 Goldobjekten aus der Thrakerzeit. Die Archäologen waren auf den Schatz gestoßen, als sie in der Nähe des Dorfes Zlatinitsa, etwa 300 km östlich der bulgarischen Hauptstadt, gruben. Die zufällige Begegnung der Wissenschaftler mit einer Bauersfrau war ausschlaggebend. Diese trug ein auffälliges Schmuckstück aus kleinen goldenen Ringen, welche ihr Mann auf den Feldern gefunden und zu einer Kette verarbeitet hatte. Die Forscher fanden unter anderem eine goldene Krone, goldene Ringe, silberne Opferbecher sowie Teile von Rüstungen und Pferdegeschirr. Aufgrund der Grabbeigaben ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein Königsgrab handelt. Die Leiche lag in einer großen holzgetäfelten Grube, zusammen mit zwei Pferden und einem Hund. Das Grab, bzw. die Beisetzung, konnte dank beigelegter griechischer Keramik auf die Zeit um 360 bis 370 v. Chr. datiert werden. In dem Grab könnte der thrakische Herrscher Seutus bestattet sein, dessen Schreckensherrschaft vom griechischen Chronisten Xenophontes beschrieben worden ist. Seutus hatte sich vor 2500 Jahren selbst zum König gekrönt und die thrakischen Stämme mithilfe von griechischen Söldnern unterdrückt. Die Ausgräberin und Archäologin Daniela Agre hingegen tippt auf König Kersobleptes, einen Ehrenbürger und Verbündeten Athens, Herrscher über das thrakische Odrysenreich.
Der Silberschatz von Rogosen
Die meisten thrakischen Schätze stammen aus der Späteisenzeit. Der Schatz von Rogosen (bei Wraza) ist der größte nach seiner verschiedenartigen Zusammensetzung – 108 Phialen, 54 Kannen, je ein Skyphos, Kothyle und Gobele. Von großer Bedeutung sind die Inschriften auf den Wänden der Gefäße mit den Namen thrakischer Herrscher und Städte. Die Gefäße sind mit floralen und geometrischen Ornamenten und Darstellungen von Menschen und Tieren verziert, einige davon in Szenen aus der thrakischen Mythologie gruppiert. Viele der Schmuckelemente sind vergoldet.
Der Schatz von Borowo
In der thrakischen Nekropole von Borowo, einer Kleinstadt im Norden Bulgariens, wurden fünf Silbergefäße entdeckt. Auf drei Rhytoi kann man Vorderteile der Körper einer fliegenden Sphinx, eines Pferdes und eines Stieres erkennen. Eine Schüssel mit zwei Henkeln ist mit Menschenköpfen verziert und stellt eine Tierkampfszene dar. Auf einem kleinen Kännchen-Rhyton sind Tänze und Festmähler von Göttern und Helden dargestellt. Drei der Gefäßen tragen Inschriften mit dem Namen des thrakischen Herrschers Kotys I.
Der Goldschatz von Panagjurischte
Der Goldschatz von Panagjurischte in Zentralbulgarien wurde 1949 entdeckt. Bestehend aus 9 Gefäßen aus Gold, beeindruckend durch die kunstvolle Verarbeitung. Sieben der Gefäße sind Rhytoi – drei davon haben die Form eines Frauenkopfes, zwei ähneln einem Damhirschkopf, einer einem Widderkopf und einer dem Vorderteil eines Ziegenbocks. Die Rhytom-Hälse sind mit Szenen aus der griechischen und thrakischen Mythologie verziert. Ferner gehört dazu eine Phiale, die mit vier konzentrische Friesen mit Köpfen von Schwarzafrikanern und Eicheln verziert ist. Die Henkel des größten Gefäßes, einer Amphora, sind als Kentaurenkörper ausgebildet. Das Zentralfries ist um die realistisch dargestellte Holzpforte eines thrakischen Tempels angeordnet. Im inneren Teil bereiten zwei Priester eine religiöse Zeremonie vor, vor der Tempelfassade kämpfen fünf Krieger. Datiert wurde der Schatz in das 4. – 3.Jahrhundert v. Chr. Man vermutet, dass er in der Region um Panagjurischte hergestellt wurde.
Der Goldschatz von Chotniza
Die ältesten thrakischen Schätze stammen aus der Stein-Kupfer sowie der Bronzezeit. Außer Goldgegenständen enthalten sie oft noch Kupfer- und Bronzebeile, -sicheln und -arbeitswerkzeug. Aus dieser Zeit stammt der 1955 in der Nähe des Dorfes Chotniza (Gemeinde Weliko Tarnowo) entdeckte Goldschatz. Die Ausgrabungen erfolgten 1956 und 2000–2007. Er wird in die zweite Hälfte des 5.Jahrtausends v. Chr. datiert und gilt als der älteste. Der Schatz enthält 44 Goldgegenstände, meist Armreife, Ringe und Amulette. In der zweiten Kampagne wurden weitere Goldartefakte, Schmuck, anthropomorphe und zoomorphe Figuren und Keramikgefäße sowie Steingeräte ausgegraben.
Der Schatz von Dabene
Ein Schatzfund des Jahres 2005 ist der über 4000 Jahre alte Schatz aus der Bronzezeit. Er wurde im Sommer in Westthrakien bei dem Dorf Dabene gefunden. 15.000 Stückchen Gold, sogar Goldpulver fanden die Ausgräber, in dieser Zeit ein äußerst seltener Fund. 2006 wurde bei Ausgrabungen an gleicher Stelle neben mehr als 500 winzigen goldenen Ringen auch in Dolch gefunden, der aus einer Platin-Gold-Legierung gefertigt war. Aufgrund der hohen Härte des Materials war der Dolch noch messerscharf, so dass man sich damit rasieren könnte, ein Zeugnis des hohen Stands der Metallverarbeitungskunst der Thraker.
Der Goldschatz aus Waltschitran
Der thrakische Goldschatz von Waltschitran (auch Valtchitran) in der Nähe von Plewen ist der schwerste in Europa gefundene Goldschatz. Er wurde 1924 gefunden und wird gegen das Ende der Bronzezeit (16.–12.Jh. v. Chr.) datiert. Er besteht aus sechs Gefäßen und sieben Deckeln mit einem Gesamtgewicht von 12,5 kg purem Gold. Das größte Gefäß wiegt 4,5 kg und hat zwei verzierte Henkel. Ein weiteres Gefäß, eine große Tasse, diente zum Einschenken, höchstwahrscheinlich von Wein.
Quelle: Wikipedia

